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Der Beginn wird im Regelfall von der Über- oder Unterfunkti-
on des gestörten DOSHAS bestimmt, weil dies den größten
Erfolg verspricht. So trinkt man die erste Dosis des Abführmit-
tels, aufgelöst in einer Tasse heißem Wasser, z.B. morgens um
8 Uhr, die zweite um 10 Uhr, eine dritte – falls nötig – um 12 Uhr.
Milde Laxative wie Milch sind bei schwacher Verdauung aus-
reichend, bei einer starken Verdauung entsprechend stärkere
Mittel oder höhere Dosen.
Ab der ersten Dosis sollte man alle 15 Minuten eine Tasse
heißes Wasser trinken; sobald die Stuhlgänge beginnen, kann
dem Wasser ein halber Teelöffel Zucker oder Salz zugegeben
werden. Einmal pro Stunde wird eine dünne Reissuppe gerei-
cht, die Kraft spendet und die Entleerung fördert.Während des
gesamten Prozesses steht der Arzt dem Patienten zur Seite.
Nach der Behandlung ist körperliche Betätigung, etwa Sport,
zu unterlassen.
Am besten entspannt der Gast im Zimmer, ohne zu schlafen.
Für den späten Nachmittag ist eine leichte Massage angemes-
sen, um die amTag so aktiv geforderten Organe zu entspannen
und zu besänftigen. Der Ernährungsplan sieht eine anschlie-
ßendeWiederaufbaudiät vor, die strengstens eingehalten wer-
den muss. Magen und Darm sind vollkommen gereinigt – bei
konsequenter Einhaltung der Diät wird sich nach wenigen Ta-
gen ein besseres Körpergefühl, nicht selten begleitet von eu-
phorischen Empfindungen, einstellen.
2. VASTI (oder auch BASTI genannt) –
eine medizinische Einlauftherapie: Die zweite Säule des PAN-
CHAKARMA ist die Reinigung des unteren Darmabschnittes.
Der Dickdarm ist der Hauptsitz von VATA. Da VATA als König
der DOSHAS gilt, kommt seiner Regulierung höchste Bedeu-
tung zu. Ein ayurvedischer Grundsatz besagt:Wenn es gelingt,
VATA zu beherrschen, fällt es umso leichter, die übrigen DOS-
HAS in Balance zu bringen.
Es werden zwei Hauptgruppen medizinischer Einläufe unter-
schieden: ANUVASANA VASTI sind Öleinläufe mit warmem
Sesamöl, NIRUHA VASTI sind Einläufe mit Heilkräuterab-
kochungen.
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