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Die gewählte Substanz richtet sich nach dem Ort der Anwen-
dung. Im Allgemeinen wird der rektale Einlauf bevorzugt, um
überschüssiges VATA aus dem Körper zu entfernen. VASTI wird
einmal täglich, meist in den späten Nachmittagsstunden oder
am Abend verabreicht. Im Gegensatz zum Einlauf mit Heil-
kräuterabkochungen, die nach spätestens 45 Minuten aus-
gestoßen werden sollten, verbleibt der ölige Einlauf bis zu
9 Stunden – bisweilen sogar bis zu 24 Stunden – im Körper.
In der ayurvedischen Medizin verfolgt die Einlauf-Kur nicht
nur reinigende Wirkung. Sie mildert die Erkrankung und stärkt
den Körper. Neben der verjüngenden und aufbauenden Wir-
kung sorgt sie für eine Stoffwechselharmonisierung, was sich
positiv auf alle Ebenen des Organismus auswirkt. Der Patient
fühlt sich leicht und verspürt oftmals vermeintlich unerklär-
liche Energie und Lebensfreude.
Mit leicht erhöhtem Becken sollte sich der Patient nach dem
VASTI 20 – 30 Minuten ruhen.Watte-Einlagen schützen Unter-
wäsche, Kleidung und Bettwäsche.
3. NASAYA – Einführung von Arzneien in die Nase:
Die dritte Therapieform des PANCHAKARMA ist die Klärung
der Kopfregion mittels arzneilicher Substanzen (Tropfen, Pul-
ver, Puder, Ölen etc.), die über die Nase eingeführt werden.
Diese Maßnahme dient dazu, überschüssiges KAPHA aus der
Kopfregion zu entfernen. NASYA wird vor dem Frühstück
durchgeführt. Erst 1,5 Stunden später soll die erste Mahlzeit
eingenommen werden, wobei der Patient nach der Behand-
lung ausschließlich heißes Wasser trinken wird.
Die Behandlung beginnt sitzend. Zunächst wird der gesamte
Kopfbereich – Schultern, Hals, Nacken, Stirn und Gesicht – mit
KSIRABALA-Öl (arzneiliches Öl zur Anwendung bei Gesichts-
lähmungen, Neuralgie, Gehirn- und Rückenmarksstörungen)
komplett einmassiert.
Danach legt sich der Patient hin. Durch das Auflegen er-
wärmter Gazesäckchen auf Stirn, Wangen, Hals, Nase und
Kinn wird die Vorbehandlung abgerundet. Ein untergelegtes
Kissen neigt den Kopf nach hinten, so dass die Nasenlöcher
nach oben weisen. Nun wird das im Wasserbad erwärmte Öl
(oder bei KAPHA-Störungen auch Pulver) in ein Nasenloch ge-
träufelt, während das andere zugehalten wird. Es wird tief
durch dieses Nasenloch ein- und durch den Mund ausgeatmet.
Dosierung und Substanz richten sich nach dem Krankheits-
grad. Während der Anwendung werden laufend die Hände,
Füße, Ohren und Schultern leicht massiert, anschließend wer-
den erneut warme Gazesäckchen aufgelegt.