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Erneut folgt eine Gesichtsmassage, während tief geatmet und
der Rachenraum von Ölresten gereinigt wird. Ein kribbelndes
bis brennendes Gefühl an Stirn, Wangen und Augen ist von
vorübergehender Natur und bestätigt, wie das Tränen der Au-
gen, dass die Kur erfolgreich verlaufen ist. Damit ist die An-
wendung beendet, gewisse Verhaltensregeln müssen indes den
ganzen Tag über berücksichtigt werden. So sollte man sich
nach NASYA entspannen und ausruhen, warm halten und aus-
schließlich warme Speisen und Getränke zu sich nehmen. Die
nächsten sechs Stunden sind Sonne undWind oder Tagesschlaf
zu vermeiden.
4. VAMANA Therapie:
Beim VAMANA wird überschüssiges KAPHA ausgeleitet,
welches mittels der vorbereitenden Verfahren des PURVAKAR-
MA (Ölmassagen und Wärmebehandlungen) in den Magen
zur Ausscheidung gebracht wird. Dann wird die Entleerung
herbeigeführt, um die oberen Kanäle (SROTAS) des Körpers zu
reinigen.
Bevor VAMANA praktiziert wird, findet eine 3 bis 5 Tage wäh-
rende Vorbereitung statt. Diese erfolgt in Form einer inneren
Öl-Kur, einer täglichen Ganzkörper-Massage sowie zweimal
täglich wohltuenden Dampfbädern. Am VAMANA-Tag selbst
wird morgens eine heiße Tasse Wasser mit Salz oder Zucker
getrunken. Darauf folgt ein sanftes Dampfbad. Kurze Zeit
später wählt der Arzt eines von 22 möglichen Medikamenten,
die den Magen dabei unterstützen, sich zu erleichtern. Ein Arzt
begleitet den Gast durch diese Prozedur, die 3 bis 6-mal
wiederholt wird.
Währenddessen wird der Patient mit arzneilichen Ölen bzw.
Gelees eingerieben und massiert. Zuerst wird der Patient die
Arzneien ausscheiden, dann KAPHA und abschließend PITTA.
Ruhe und Entspannung unterstützen die Behandlung. Es wird
empfohlen, am Tag des VAMANA keinen Schmuck zu tragen
und sich vor der Anwendung die Fingernägel zu schneiden.
Nach Beendigung der Behandlung sollte der Gast Sonne oder
Wind meiden und sich zurückziehen, ruhen, ohne sich viel zu
bewegen und möglichst ohne zu sprechen. Wer hungrig ist,
kann nach ca. einer Stunde eine Reissuppe zu sich nehmen.
In Kooperation mit dem Arzt wird nun eine individuelle Diät
erarbeitet, um zu Kraft und neuer Energie zu gelangen. Um
den Rückfall in ein Ungleichgewicht eines der behandelten
DOSHAS zu vermeiden, muss diese Diät akribisch eingehalten
werden. Sie erstreckt sich meist über drei Tage und wird täg-
lich aufs Neue mit dem Arzt überprüft sowie dem aktuellen
körperlichen Zustand angepasst.
Diese Therapieform wird in den meisten Häusern nur bei star-
ken asthmatischen Beschwerden angewandt.
5. RAKTAMOKSHANA – Aderlass:
Die letzte der fünf KARMAS (Handlungen) dient der Reinigung
des Blutes. Mit chirurgischen Instrumenten werden an defi-
nierten Stellen des Körpers kleine Einschnitte angebracht und
das Blut vom Arzt angesaugt. Mit dieser Methode soll das
Blut, das mit toxischen Substanzen versetzt ist, abfließen. Eine
Sonderform des RAKTAMOKSHANA ist die Behandlung mit
Blutegeln, die auch in der westlichen Heilkunde bekannt ist.