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I. PURVAKARMA – die Vorbehandlung
Diese äußere und innere Reinigung dient als Vorbereitung auf
die Hauptbehandlung, denn diese verlangt dem Patienten
Kraft und Energie ab. Zudem sind Einsatz, bisweilen Überwin-
dung, Motivation und Disziplin unabdingbar. In der Vorbe-
handlung werden Schlacken und toxische Substanzen (AMA),
die sich im Körper festgesetzt haben, innerhalb des Körpers
transportiert, sodass sie über natürliche Körperöffnungen aus-
geschieden werden können. Sie gliedert sich in drei Behand-
lungsformen:
1. DEEPANA – PACHANA:
Stärkung der Verdauungskraft
(Sanskrit: AGNI) mit Hilfe von Gewürzen und ayurvedischen
Heilpflanzen, um den Abbau von AMA einzuleiten.
2. SNEHANA:
Unterschieden wird ein inneres und äußeres
SNEHANA. Gewöhnlich beginnt man mit
dem inneren SNEHANA, dem GHEE-
trinken. GHEE ist speziell zube-
reitetes Butterfett,welches
die Gewebe weich macht und überschüssiges VATA abbaut.
Nach den GHEE-Tagen beginnt das äußere SNEHANA – ver-
schiedene Ölbehandlungen wie die Ganzkörper-Synchronmas-
sage (ABHYANGA – bedeutet in Sanskrit: liebende Hände), die
kräftigende Tiefenmassage (VISHESH), die Ganzkörperpee-
lingmassage (UDVARTANA), die trockene Ganzkörper-Syn-
chronmassage mit Rohseidenhandschuhen, der Öl-Stirnguss
(SHIRODHARA), der Öl-Kopfguss (SHIROBASTI), die Augenbe-
handlung mit Ölen (NETRA-TARPANA) sowie andere lokale
Ölanwendungen in diversen Körperhöhlen (TARPANAS).
3. SVEDANA:
Im Wesentlichen kommen zwei Arten der Wär-
mebehandlung zur Anwendung, die nasse sowie die trockene
Form. Sie dienen zwei Zielen: zum einen sollen gelöste DOS-
HAS und Giftstoffe verflüssigt werden und zweitens werden
die Kommunikationswege (Sanskrit: SROTAS) geweitet, um
den Abtransport der „Altlasten“ zu erleichtern. Wie bei den
Ölbehandlungen gibt es für die unterschiedlichen Störungen
verschiedene SVEDANAS – das bei uns wohl bekannteste ist
das KUTI SVEDANA, die Trockensauna, wobei Ayurveda-
Therapeuten akribisch darauf achten, den Kopf zu kühlen, da-
mit der Körper nicht geschwächt wird.
II. SHODANA – Das „Herz“ von PANCHAKARMA
„Die Funktion von PANCHAKARMA besteht darin, das Gleich-
gewicht zwischen den DOSHAS zu erhalten, die Vermin-
derung der DOSHAS herbeizuführen, akute DOSHAS
zu beruhigen und gealterte DOSHAS zu eliminie-
ren.“ (Susruta-Samhita)